Schwimmende Inseln der Uros in Peru
Ausblick auf das ehemalige Skigebiet Chacaltaya in Bolivien
Incatrail - Peru
Hexenmarkt in La Paz, Bolivien
Wüstenlandschaft Salar de Uyuni in Bolivien

Südamerika Reisebericht: Meine Highlights

In 21 Tagen von Lima bis Santiago de Chile. Im November startete ich meine dreiwöchige Rundreise von Lima nach Santiago. Am ersten Abend lernte ich unsere Reiseleiterin Pili sowie die weiteren Teilnehmer kennen – eine buntgemischte Truppe aus der ganzen Welt.

Cusco, Incatrail & Machu Picchu

Am nächsten Tag ging es für die nächsten zwei Nächte nach Cusco, wo man an unterschiedlichsten Aktivitäten teilnehmen konnte. Reiten, Rafting und Fahrradtouren standen optional auf dem Programm. Mit dem Bus ging es dann über das Heilige Tal und die Ruinen von Pisac nach Ollantaytambo. Ein kleines nettes Dorf, Ausgangspunkt für die Zugfahrt nach Aguas Calientes. Auf der Strecke hält der Zug an, um die Leute aussteigen zu lassen, die den eintägigen Incatrail ab Kilometer 104 gebucht haben. Ganz wichtig hierbei ist: Es geht nur mit Vorbuchung und ein Tourguide sowie der Reisepass müssen dabei sein. Ein Insektenschutzmittel ist ebenfalls ratsam, da unglaublich viele Mücken vor Ort auf einen warten. Zu fünft liefen wir los. Der geplante Marsch war mit ca. sechs bis sieben Stunden für die 13 Kilometer bis zum Sonnentor angesetzt. Die Strecke ist mal sehr steil, bevor es dann wieder auf einer Art Panoramaweg geradeaus und dann mal wieder hoch und auch mal ein bisschen abwärts geht. Der Weg ist unglaublich schmal und nicht gesichert. Die Steinstufen, die man teilweise bewältigen muss sind sehr steil. Neben dem Weg geht direkt der Abgrund hinunter, das heißt, wenn man nicht schwindelfrei ist, sollte man den Incatrail nicht laufen. Auch untrainierten Leuten rate ich, mit Blick auf meine eigenen Erfahrungen, davon ab. Vor allem weil man ja auch vorher nicht weiß, ob man die Höhe verträgt oder nicht. Auch wer es nicht schafft, einen halben Tag ohne Toilette auszukommen, sollte den Weg besser nicht gehen. Toiletten gibt es nicht, bzw. man kommt zwar an einem Camp vorbei, aber da will man wirklich nicht auf die Toilette gehen und "mal kurz in den Busch" geht dort definitiv auch nicht, weil es neben einem steil hoch und auf der anderen Seite steil runter geht. Wer sich allerdings fit genug fühlt, dem kann ich die Tour nur weiterempfehlen. Es ist ein großartiges Gefühl, wenn man nachmittags dann oben am Sonnentor ankommt und den Blick runter auf Machu Picchu werfen kann. Wer von der Zeitangabe abgeschreckt sein sollte, den kann ich beruhigen: Wir sind die Strecke in knapp 5 Stunden gelaufen. Kommt wohl auch einfach drauf an, wie oft und wie lange man zwischendurch Pausen einlegt. Von Machu Picchu fährt dann ein Bus nach Aguas Calientes, wo die restliche Gruppe den Tag verbracht hat. Am nächsten Tag ging es dann nochmal zu Machu Picchu, diesmal mit einer geführten Tour, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Cusco machten, wo wir dann nochmal zwei Tage die Möglichkeit hatten, aktiv oder auch ruhig unsere Freizeit zu gestalten.

Puno, Schwimmende Inseln, Titicacasee & La Paz

Südamerika Reisebericht - Ehemaliges Skigebiet Chacaltaya in Bolivien

Unsere Reiseexpertin Sybille im ehemaligen Skigebiet Chacaltaya

Von Cusco machten wir uns dann mit dem Bus auf den Weg nach Puno und zum Titicacasee. Der Bus war doppelstöckig und hatte Sitze ähnlich wie in der Business Class. Ausgesprochen komfortabel, so dass die fast sechs Stunden Fahrt wie im Flug vergingen. Von Puno aus machten wir einen ganztägigen Ausflug zu den schwimmenden Inseln der Uros sowie Taquile Island. Morgens wurden wir von Rikschas zum Hafen gebracht, von dort ging es auf ein Boot, welches nur für die Gruppe gebucht war. Ein sehr interessanter Ausflug um zu sehen, wie die Menschen dort leben. Die schwimmenden Inseln sind so klein, dass meistens nur ein bis zwei Familien darauf leben. Die Hütten und Boote sind aus Schilf gebaut und auch der Boden der Inseln wird regelmäßig mit neuem Schilf ausgelegt. Man fühlt sich ein bisschen wie auf einem Trampolin, wenn man drüber läuft. Wenn sich die Einwohner mit ihren Nachbarn nicht verstehen, können sie den Anker ziehen und mit ihrer Insel weiterziehen. Strom erzeugen sie mit Solar. Auf Taquile Island kann man sehr gut in einem einheimischen Restaurant zu Mittag essen, allerdings ist der Weg vom Bootsanleger bis zum Restaurant und Zentrum von Taquile, besser gesagt dem Marktplatz, wirklich anstrengend. Einmal aufgrund der Höhe und zum anderen ist der Weg recht steil – aber gelohnt hat es sich in jedem Fall. Nach einer weiteren Nacht in Puno ging es mit dem Bus um den Titicacasee in Richtung Bolivien weiter, genauer nach La Paz. Dort stand uns der nächste Tag zur freien Verfügung. Ich selbst machte einen Ausflug zum Chacaltaya, ein ehemaliges Skigebiet auf knapp 5.500 Metern, welches mittlerweile geschlossen ist, weil nicht genug Schnee fällt. Die Landschaft rund um den Chacaltaya ist wunderschön. Dort finden sich zahlreiche Seen in beeindruckenden Farben und imposante Berge. Nachmittags besuchte ich noch das Valle de la Luna von La Paz - eine Landschaft, die von Felsspalten, Erdhügeln und kraterähnlichen Formationen, ähnlich einer Mondlandschaft, geprägt ist. Dieses Naturschauspiel sollte man auf jeden Fall gesehen haben, wenn man in La Paz ist. La Paz ist außerdem noch nett zum Bummeln, es reihen sich etliche Geschäfte aneinander und zwischendrin finden sich auch immer wieder Läden, die zum sogenannten "Hexenmarkt" gehören. Hier kann man sehr skurrile Dinge wie z.B. Lamaföten und vieles mehr kaufen, was die Bolivianer für Opferrituale verwenden.

Hauptstadt Boliviens - Sucre & Potosi

Reisebericht Südamerika  - Zentralfriedhof in Boliviens Haupstadt Sucre

Zentralfriedhof in Sucre - Bolivien

Am nächsten Tag flogen wir in die Hauptstadt Boliviens, nach Sucre. Sehr, sehr schöne saubere Stadt im Kolonialstil. Hier haben wir eine Weberei besucht. Wenn beim Einkaufen die Rede von "Baby Alpaka" ist, dann ist das Kleidungsstück nicht aus einem jungen Alpaka gemacht, sondern als "Baby Alpaka" wird die allererste Wolle eines Alpakas bezeichnet. Ich selbst habe Sucre dann zu Fuß erkundet. Absolut sehenswert ist der Zentralfriedhof. Der ist riesengroß und die Gräber sollte man gesehen haben. Die Gräber sind ähnlich wie unsere Urnengräber. Diese sind in einer großen Mauer eingefasst und sehen alle wie große Fenster aus. Jedes Grab ist individuell und bunt geschmückt. Auch nett zu besuchen ist der Markt, wobei alle größeren Städte einen Markt haben und sich das dann doch auch alles ähnelt. Rund um Sucre kann man auch Wandern, Mountainbiken oder auch einen Ausflug in den Dinosaurierpark machen.

Von Sucre ging es mit dem Bus weiter nach Potosi, eine der höchsten Städte Boliviens, ca. 4.100 Meter über dem Meeresspiegel. Potosi ist bekannt für seine Silberminen, welche man während einer geführten Tour besuchen kann. Ich hab mich an die Empfehlung meines Lonely Planets gehalten und die Tour nicht gemacht - im Nachhinein vermutlich für mich die richtige Entscheidung. Einige Leute unserer Gruppe haben diesen Ausflug gebucht, allerdings haben ihn nicht alle genießen können. Ein Teil musste leider frühzeitig aufgrund der schlechten Belüftung in der Mine abbrechen. Sehenswert in Potosi ist zudem die Kathedrale. Hier kann man auch auf die Kuppel steigen wo ein fantastischer Ausblick über die ganze Stadt auf einen wartet. Von Potosi ging es mit dem Bus nach Uyuni, eine lange Fahrt, die wir zu bewältigen hatten. In Uyuni selbst gibt es eigentlich nicht wirklich etwas zu sehen, die Stadt dient lediglich als Ausgangspunkt für die Fahrten in die Salar de Uyuni.

Wüstenlandschaft der Salar de Uyuni

Reisebericht Südamerika  - Cementerio de Trenes in der Salar de Uyuni , Bolivien

Cementerio de Trenes 

Das Abenteuer "Salar de Uyuni" folgte direkt am nächsten Tag. Drei 4WD Jeeps holten uns im Hotel ab und los ging es Richtung Wüste. Erster Stopp war der Cementerio de Trenes - ein Friedhof mit lauter alten Zügen mitten in der Wüste – ein sehr interessanter Anblick.

Dann ging es weiter in die Salzpfanne Salar de Uyuni, wo wir zwischendurch immer mal wieder anhielten, um lustige Fotos zu machen. Dort ist es so hell, dass man mit ein bisschen Kreativität super Fotomotive erstellen kann. Allerdings ist das Salz steinhart und scharf, so dass man etwas aufpassen muss, wenn man sich hinsetzt. Da hat es bei unserem Jeep nach einer dreiviertel Stunde Fahrt schon den ersten Reifen zerrissen. Diesen mussten wir zum Glück aber nicht selbst wechseln. Auf der Tour, die drei Tage durch die Wüste ging, kamen wir durch verschiedene Landschaften. Absolut beeindruckend, diese Abwechslung von Salzwüste, Vulkanen, Geysiren sowie kochenden Schlammbecken und Lagunen in allen möglichen Farben. Dort leben auch Vikunjas, Alpakas und jede Menge Flamingos. Die Unterkünfte sind aus Salz und die Mehrbettzimmer sind einfach ausgestattet. Im ersten Hotel gab es keine Dusche und nur kaltes Wasser. Das ist aber in der Salar de Uyuni nichts außergewöhnliches, denn das ist bei fast allen Unterkünften so. Die Temperaturen können über Nacht schon bis minus 20 Grad runter gehen, man sollte gut vorbereitet sein und am besten einen Schlafsack dabei haben. Unsere Unterkünfte waren gut und wir haben nicht gefroren, da genügend Decken zur Verfügung standen. 

San Pedro de Atacama - Chile

Unsere Reiseexpertin Sybille beim Sandboarden

Unsere Reiseexpertin Sybille beim Sandboarden

Die Reise durch die Salar de Uyuni endete mit dem Grenzübertritt von Bolivien nach Chile auf Höhe von San Pedro de Atacama, wo wir dann die nächsten zwei Nächte verbrachten. San Pedro ist ein kleiner, sehr touristisch erschlossener Ort im Norden Chiles. Dort herrscht ein großes Angebot an Aktivitäten wie zum Beispiel Mountainbiking, Reiten oder Sandboarden. Auch hier kann ein Valley de la Luna besucht werden. Wie auch in La Paz sind hier Formationen zu finden, die der Mondlandschaft ähnlich sind. Ich selbst entschied mich für die Halbtagestour Sandboarden. Jeder bekam seine Ausrüstung zugeteilt: Snowboardschuhe, Helm, Snowboard. Los ging es ins Death Valley, welches an das Valley de la Luna angrenzt und perfekte Bedingungen zum Sandboarden bietet, nämlich jede Menge Sanddünen. Das Sandboarden sollte man auf gar keinen Fall unterschätzen. Mega anstrengend kann ich nur sagen. Wer schon mal im Sand gelaufen ist, kann sich bestimmt vorstellen, wie viel Anstrengung es kostet, mit der kompletten Snowboardausrüstung die Düne hochzustapfen. Stürze auf der Abfahrt passieren schneller als man schauen kann, denn man gräbt sich bei falscher Gleichgewichtsverlagerung sofort in den Sand ein und fällt um. Man sollte also nicht die beste Kleidung zum Sandboarden anziehen, denn man wird auf jeden Fall dreckig und der Sand ist ziemlich kratzig. Aber es war ein großer Spaß und ein tolles Erlebnis.

Santiago de Chile & Fazit

Am nächsten Tag ging es dann auch schon zum Flughafen Calama und mit dem Flieger nach Santiago de Chile, wo wir die letzte Nacht verbrachten. Ich habe hier eine klassische Hop-On-Hop-Off-Bustour gemacht, wo man an allen Sehenswürdigkeiten vorbeikommt, die die Stadt zu bieten hat.

Abschließend kann ich zu dem Trip sagen, dass diese Tour einen tollen Reiseverlauf hat. Man sieht in der Zeit doch etliche Highlights der drei Länder und hat trotzdem genügend Zeit für sich, wenn man mal nichts mit der Gruppe machen möchte. Man muss nicht jeden Tag von einem Ort zum nächsten hetzen, sondern hat außer ein paar Ausnahmen fast überall zwei Nächte vor Ort. Die Guides sind sehr hilfsbereit und aufgeschlossen und stehen einem mit Rat und Tat zur Seite, egal ob es um mögliche Ausflüge, Aktivitäten oder auch Restaurant-Tipps geht. Die ausgewählten Hotels dieser Tour waren alles ordentliche 3-4 Sterne Hotels in guter Lage und auch die zwei Unterkünfte in der Salar de Uyuni waren absolut ok. Eine tolle Reise mit großartigen Eindrücken.